Die Auszubildenden sind die Zukunft unserer Häuser und unserer Branche. Nach diesem Motto leben wir seitdem wir als Ausbildungsbetrieb qualifiziert sind. Aber wie sieht so eine Ausbildung in Corona-Zeiten aus? Wie vermittelt ein Hotel, dessen Türen schon seit Monaten geschlossen sind fachspezifisches Wissen? Bewirbt sich überhaupt jemand auf die ausgeschriebenen Stellen oder bleiben die Plätze unbesetzt? Wie verläuft der Berufseinstieg und bringt dieser, während eines Lockdowns, möglicherweise sogar Vorteile?
Wir haben den Anfang des neuen Ausbildungsjahres als Anlass genommen um einige Fragen zu beantworten und Ihnen ein paar Einblicke in den Alltag unserer Auszubildenden während des Lockdowns zu ermöglichen.
Trotz allen Herausforderungen haben wir eine wunderschöne Neuigkeit zu berichten! Wir sind nicht die einzigen die das Licht am Ende des Tunnels sehen und an die Zukunft unserer Branche glauben. Unser Team im Empire Riverside Hotel und im Hotel Hafen Hamburg wird seit dem 1. Februar von insgesamt fünf jungen Frauen ergänzt. Vier streben die Ausbildung als Hotelfachfrau an, die fünfte einen Abschluss als Restaurantfachfrau. Wir haben Luzie Roscher aus unserer Personalabteilung gefragt, wie der Einstieg für die Auszubildenden verlaufen ist und was in diesem Jahr anders ist als sonst. Luzie Roscher hat ihr duales Studium in unseren Hotels im letzten Jahr abgeschlossen, wurde in unserer Personalabteilung übernommen und ist seitdem für die Auszubildenden in beiden Hotels verantwortlich. Alles was sie uns zu dem Thema erzählt hat, haben wir in den nächsten Zeilen zusammengefasst:
Am 1. und 2. Februar hieß es: "Herzlich Willkommen an Board!". Wenn auch etwas anders als normalerweise vorgesehen, liegen zwei eindrucksvolle Einführungstage hinter uns. Nach der Einführung in verschiedene Themen und einer kulinarischen Pause fanden zwei Hausführungen in beiden Hotels statt, um einen ersten Einblick in alle Bereiche, die auf sie zukommen, zu ermöglichen. Unter normalen Umständen bekommen die Auszubildenden bei einer Übernachtung in einem der Hotels einen kleinen Vorgeschmack auf ihren neuen Arbeitsplatz. Aufgrund der vorübergehend geschlossenen Hotels, bekamen unsere Auszubildenden Schultüten inklusive einem Übernachtungsgutschein, um das Erlebnis in den nächsten Monaten unter normalen Bedingungen nachholen zu können. Am nächsten Tag wurden die Abteilungen digital vorgestellt und anschließend gab es ein Kennenlernen mit den Azubisprechern.
Obwohl der Einstieg ins Berufsleben für unsere fünf neuen Teammitglieder nicht wie normal mit viel Trubel angefangen hat, bringt die aktuelle Lage den einen oder anderen Vorteil. Der Start stellt einen sanften Einstieg dar, denn die Auszubildenden wurden nicht ins kalte Wasser geworfen. Sie können sich im eigenen Tempo an Abläufe gewöhnen und haben (hoffentlich bald) die Gelegenheit eine Hotel-Wiedereröffnung zu erleben und mitzugestalten. An der Rezeption kann in der Zwischenzeit durch eine Testversion das Hotelprogramm erkundet und auch ohne Gästekontakt verschiedene Prozesse geübt werden. Einige Mitarbeiter aus dem Service nutzen die ruhige Zeit um freiwillige Azubischulungen zu organisieren – Cocktails mixen, Tische eindecken, Serviettenbrechen und Weinkunde standen bereits zur Auswahl. Auch weitere Themen sind in den nächsten Wochen geplant. Zudem sind Auszubildende bei uns nicht von der Kurzarbeit betroffen. Das heißt, sie verbringen Ihre Arbeitszeit oft auch mit anderen Azubis und haben somit die Möglichkeit sich besser kennenzulernen.
Auch unsere Neulinge haben wir zum Thema Ausbildung zu Corona-Zeiten befragt. Theresa Monreal und Valerie Kothe erzählen uns in einem Interview, warum Sie sich für die Ausbildung entschieden haben und worauf Sie sich nach dem Lockdown am meisten freuen.
Hallo ihr zwei, mögt ihr euch unseren Gästen kurz vorstellen?
Valerie: "Ich bin Valerie, 18 Jahre alt und komme ursprünglich aus Lüneburg. Vor meiner Ausbildung habe ich 5 Jahre in Kalifornien gelebt und dort meinen amerikanischen Schulabschluss gemacht."
Theresa: "Ich heiße Theresa Monreal, bin 20 Jahre alt und komme aus der Kleinstadt Freudenberg. Ich habe 2019 mein Abitur gemacht und danach eine Backpacker-Reise durch Süd-Ost Asien gestartet welche ich durch die Pandemie früher abbrechen musste. Vor und nach der Reise habe ich bereits erste Kenntnisse in der Gastronomie gesammelt."
Was für eine Ausbildung absolviert ihr bei uns und warum habt ihr euch für unsere Hotels entschieden?
Valerie: "Ich mache eine Ausbildung zur Hotelfachfrau. Ich habe die Ausbildung im August 2020 in einem anderen Betrieb angefangen und bin bereits letztes Jahr im Oktober zum Hotel Hafen Hamburg und Empire Riverside Hotel gewechselt. Ich habe mich dazu entschieden zu wechseln, da ich sehr viel Positives über die Ausbildung hier gehört habe, was ich jetzt nur bestätigen kann. Trotz der schwierigen Zeit momentan fühle ich mich im Hotel sehr wohl und bin daher wirklich froh gewechselt zu haben. In den letzten Monaten habe ich hauptsächlich Erfahrungen im Housekeeping und einige Tage im Frühstück gesammelt."
Theresa: "Am 01.02.2021 habe ich die Ausbildung als Hotelfachfrau im Hotel Hafen Hamburg und Empire Riverside Hotel angefangen. Wieso ich mich für diese Hotels entschieden habe? Man sagt ja immer: “Aussehen zieht an, Charakter behält!”. Ich habe mich durch die Website geklickt und eine Bewerbung verschickt. Daraufhin wurde ich zum Probearbeiten eingeladen. Vor Ort habe ich mich sofort sehr wohl gefühlt und dann nur noch gehofft angenommen zu werden. Jetzt bin ich hier."
Warum habt ihr euch trotz Corona für eine Ausbildung in der Hotellerie und Gastronomie entschieden?
Valerie: "Am besten an der Hotellerie gefällt mir die Flexibilität. Im Prinzip kann man nach der Ausbildung überall auf der Welt arbeiten und dadurch sehr viel von der Welt kennenlernen. Ich liebe die Abwechslung die der Beruf selbst und die verschiedenen Abteilungen in denen man arbeiten kann mit sich bringen, außerdem bereitet mir der persönliche Umgang mit Gästen große Freude. Zudem schätze ich die vielen Aufstiegs- und Weiterbildungsmöglichkeiten der Branche. Aus diesen Gründen habe ich mich trotz der schwierigen Lage momentan für die Hotellerie entschieden. Natürlich habe ich vor allem die Hoffnung, dass bis zu meinem Abschluss wieder Normalität einkehrt."
Theresa: "Ich stelle mir die Hotellerie sehr abwechslungsreich vor. Durch die gesammelten Erfahrung im Service habe ich festgestellt, dass mir der Kundenkontakt besonders viel Spaß bringt. Daher wollte ich daraus meinen Beruf machen. Ehrlich gesagt habe ich zu der Zeit meiner Bewerbung nicht gedacht das ein zweiter Lockdown kommt. Das hat kaum einer geglaubt. Irgendwann wird es aber auch wieder weitergehen und darauf freue ich mich schon jetzt sehr."
Hattet ihr vor Beginn eurer Ausbildung irgendwelche Bedenken?
Valerie: "Ich hatte anfangs die Sorge, dass es Corona bedingt sehr schwer sein wird einen Ausbildungsplatz in der Gastronomie/ Hotellerie zu bekommen, da viele Betriebe momentan nicht ausbilden."
Theresa: "Die größten Bedenken hatte ich eigentlich nur weg von Zuhause zu ziehen - von der Klein- in die Großstadt. Aber ich habe mich ja dafür entschieden und freue mich auf das neue Kapitel."
Was fällt euch in eurer Ausbildung aufgrund der jetzigen Situation schwer?
Valerie: "Die jetzige Situation fällt mir insofern schwer, da die Ausbildung natürlich nicht ganz so ist wie man es sich vorgestellt hat. Die Schwierigkeit ist, dass leider nicht viel Abwechslung da ist und man nicht so viele Abteilungen kennenlernen kann wie im Normalfall."
Theresa: "Ich finde es schwer, das Hotel “leer” kennen zu lernen, denn ich glaube, dass sich alles ganz anders anfühlt, sobald das Haus mit Gästen gefüllt ist."
Welche Vorteile seht ihr in eurer Ausbildung aufgrund der jetzigen Situation?
Valerie: "Ich finde das Positive an der Situation ist, dass diese schwierige Zeit das Team stärkt! Durch den Lockdown konnte ich bereits viele der anderen Auszubildenden kennenlernen. So arbeiten wir schon jetzt als ein tolles Team zusammen!"
Theresa: "Ich denke dadurch, dass die Hotels geschlossen sind, haben wir die Möglichkeit uns in Ruhe zurecht zu finden und bereits verschiedene Abläufe kennen zu lernen, welche bei der Wiedereröffnung für uns hilfreich sein können."
Auf welche Abteilung(en) freut ihr euch am meisten und warum?
Valerie: "Am meisten freue ich mich auf die Rezeption, die Bar und auf das Marketing. Mir gefällt der Umgang mit Gästen sehr und gleichzeitig habe ich auch eine kreative Seite."
Theresa: "Am meisten freue ich mich auf das Veranstaltungsbüro, weil ich schon immer lernen wollte wie größere Events organisiert werden. Außerdem interessieren mich das Marketing und natürlich der Service."
Worauf freut ihr euch am meisten nach dem Lockdown?
Valerie: "Ich freue mich darauf das ganze Team persönlich kennenlernen zu können und auch den Umgang mit den Gästen zu erleben."
Theresa: "Eigentlich freue ich mich einfach darauf, endlich richtig anfangen zu können."
Wo seht ihr euch in 5-10 Jahren?
Valerie: "Ich sehe mich definitiv international in der Zukunft, da ich mir gut vorstellen könnte nach der Ausbildung wieder ins Ausland zu gehen. Allerdings würde ich sobald ich meine Ausbildung abgeschlossen habe gerne Hotelmanagement studieren. In welchem Bereich ich nach dem Studium dann genau tätig sein möchte, habe ich noch nicht festgelegt."
Theresa: "Die Ausbildung als Hotelfachfrau schenkt mir Einblicke in verschiedenste Abteilungen und somit auch Jobs. Bevor ich mich festlege, freue mich erst einmal in den nächsten 3 Jahren diese kennenzulernen, viele Eindrücke zu bekommen und meinen Horizont zu erweitern."
Wir bedanken uns herzlich bei Theresa und Valerie für das Interview und wünschen allen Auszubildenden viel Erfolg und Freude bei der Ausbildung. Schön, dass ihr bei uns seid!
Sie interessieren sich für eine Ausbildung in unseren Hotels oder kennen jemanden der interessiert sein könnte? Hier geht es zu unserer Karriere-Website.